21. Januar 2012
Stundentafel Sekundarstufe BL
Die Handelskammer beider Basel äussert sich generell positiv zu den Vorschlägen und bringt nur punktuelle Verbesserungsvorschläge ein.
Zur Vernehmlassungsvorlage
Umsetzung Bildungsharmonisierung: Anhörung zum Entwurf der Stundentafel Sekundarschule BL und der Verordnung (ab Schuljahr 2016/17)
Zu den in der Anhörung der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft gestellten Fragen nimmt die Handelskammer beider Basel wie folgt Stellung:
1. Sind Sie mit dem vorgelegten Vorschlag für die Stundentafel Sekundarschule einverstanden?
JA
Im jetzt vorgelegten Entwurf der Stundentafel Sekundarschule finden sich wichtige Anliegen der Wirtschaft verwirklicht, welche in der in der Anhörungsrunde vom Frühjahr 2011 zur Diskussion gestellten ersten Fassung noch nicht genügend berücksichtigt waren:
Sehr positiv zu beurteilen ist die Stärkung des Kernfachs Mathematik durch Erhöhung der Stundendotation in der 3. Klasse der Sekundarschule um eine Wo-Lektion. Die Forcierung von Mathematik im Übergangsjahr zu den Angeboten der Sekundarstufe II macht Sinn. Zudem wird durch die Aufstockung um eine Wo-Lektion die Vorgabe des sprachregional einheitlichen Lehrplans 21 im Fach Mathematik erfüllt, was im Interesse der Schulharmonisierung ist.
Ausserordentlich zu begrüssen ist, dass das Fach Natur und Technik in der letzten Klasse der Sekundarschule im Vergleich zum ersten Diskussionsentwurf um zwei Wo-Lektionen aufgestockt wird, womit die Vorgabe des Lehrplans 21 sogar übertroffen wird. Diese stärkere Gewichtung von Natur und Technik (mit Ph, Ch, Bio) sowie von Mathematik trägt der Forderung der Wirtschaft nach Stärkung der MINT-Fächer als Massnahme zur dringend nötigen Verbesserung der Situation beim Berufsnachwuchs in Naturwissenschaften und Technik Rechnung. Die Stundentafel setzt damit in der Wirtschaftsregion Basel, die durch die Life Sciences als Leitbranche geprägt ist, die richtigen Akzente.
Auf dem gleichen Gedanken beruht auch das vorgeschlagene Wahlpflichtfach MINT, das es unbedingt zu unterstützen gilt.
Ebenfalls macht die für den P-Zug vorgesehene Einschränkung Sinn, wonach für die Schülerinnen und Schüler dieses Leistungszuges entweder das Wahlpflichtfach MINT oder das Wahlpflichtfach Lingua obligatorisch ist. Damit wird als Vorbereitung auf das Gymnasium eine Weichenstellung entweder zugunsten einer sprachlastigen oder einer naturwissenschaftslastigen Richtung vorgenommen.
Es ist sachlich richtig, dass vom ursprünglich vorgesehenen und mit drei Wo-Lektionen dotierten Fach Projekte und Recherchen wieder Abstand genommen wurde. Bei diesen wichtigen Fertigkeiten handelt es sich nicht um ein Fach, sondern um Methoden, die in jedem Fach geschult werden können. Die Aufhebung des eigenen Gefässes Projekte und Recherchen hat die Stärkung der MINT-Fächer ermöglicht, was auf einer richtigen Abwägung beruht.
2. Haben Sie Alternativvorschläge?
NEIN
3. Sind Sie mit dem Entwurf der Revision der Verordnung für die Sekundarschule vom 13. Mai 2003 einverstanden?
JA
4. Haben Sie Änderungsvorschläge?
NEIN
5. Haben Sie weitere Anliegen oder Bemerkungen?
Der Entwurf der Stundentafel räumt in der zweiten Klasse der Sekundarschule für das Fach Berufsorientierung eine Wo-Lektion ein. Für die Leistungszüge E und P bedeutet dies gegenüber dem heutigen Zustand einen wichtigen Fortschritt. Laut dem geltenden Stufenlehrplan sind in der Berufs- und Schulwahlvorbereitung zwar auch im E- und P- Niveau Lernziele zu erfüllen, ein Zeitgefäss in Form einer Stundendotation stellt die aktuelle Stundentafel dafür aber nicht zur Verfügung. Die Wirtschaft verlangt schon seit langem, dass sich insbesondere auch die Schülerinnen und Schüler des P-Zuges nicht nur mit den weiterführenden Schulen, sondern auch mit den Chancen des dualen Berufsbildungsweges intensiv auseinandersetzen. Deshalb braucht es dafür ein angemessenes Unterrichtsgefäss, wie es der vorliegende Entwurf der Stundentafel vorsieht.
Im Leistungszug A erfährt das Fach Berufsorientierung mit bloss einer Wo-Lektion in der zweiten Klasse gegenüber der geltenden Lösung einen Abbau. Für Schülerinnen und Schüler dieses Leistungsniveaus ist eine eingehende Berufswahlvorbereitung indessen besonders wichtig. Die Handelskammer beider Basel erwartet, dass die Sekundarschulen die Möglichkeit nutzen, das schulspezifische Profilfach für den A-Zug als Wahlpflichtfach "Zusatz-berufliche Orientierung" auszugestalten.
Downloads
Artikel teilen
Das könnte Sie auch interessieren
-
30. August 2018
Stellungnahme: Änderung der Postverordnung – neue Erreichbarkeitsvorgaben
Die «Änderung der Postverordnung (VPG; SR 783.01) – Neue... Weiterlesen...
-
30. August 2018
Schule goes digital
Der tägliche Umgang mit elektronischen Geräten alleine genügt... Weiterlesen...
-
23. August 2018
Stellungnahme: Verordnungspaket Umwelt Frühling 2019
Die Handelskammer beider Basel nimmt die Gelegenheit wahr, zum... Weiterlesen...
-
31. Juli 2018
8. Generellen Leistungsauftrags im Bereich des öffentlichen Verkehrs – Fortführung für die Jahre 2020 und 2021
Grundsätzlich ist die Handelskammer beider Basel mit den... Weiterlesen...
-
29. Juni 2018
Erfolgreicher Lehrabschluss
Die diesjährigen Abschlussprüfungen der WMS-Lernenden weisen... Weiterlesen...
-
29. Juni 2018
Kinder frühzeitig für MINT begeistern − die Handelskammer macht's vor
In der MINT-Föderung hinkt die Schweiz im internationalen Vergleich... Weiterlesen...
-
21. Juni 2018
Investment mit Weitblick
Die Universität Basel hat in den letzten Monaten für positive... Weiterlesen...
-
10. Juni 2018
Angriff auf Bildungsrat erfolgreich abgewehrt
Das Komitee «Wirtschaft für Bildungsqualität» begrüsst, dass die... Weiterlesen...
-
07. Juni 2018
Guter Start für Coaching und Rent a Boss
«Coaching» und «Rent a Boss» sind erfolgreich gestartet: Fast alle... Weiterlesen...